Warschau. Eine Stadt, zwei Gesichter
Jede Stadt hat einen Ort, der für diese eine Visitenkarte darstellt, ein Punkt, der in jedem Besuchsprogramm ein Muss ist. In Warschau ist dieser Punkt die Altstadt (Stare Miasto), die in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen ist und wo seit Jahrhunderten das Herz dieser Stadt schlägt. Wer jedoch die Weichsel überquert und sich die Altstadt aus der Entfernung betrachtet, der wird von dem außergewöhnlichen Panorama der Stadt begeistert sein – die roten Dächer der Gebäude in der Altstadt, über die sich moderne Wolkenkratzer erheben. Historische Gebäude präsentieren sich harmonisch mit moderner Architektur – Warschau weiß mit seinen zwei Gesichtern durchaus zu überraschen.
Wer sich zu einem Spaziergang auf dem Königsweg aufmacht, der die einstigen Residenzen der polnischen Könige verbindet, sollte auch an die Weichsel gehen, um die modernen Boulevards zu sehen, die sich zwischen dem Multimedialen Springbrunnenpark und dem Wissenschaftszentrum Kopernikus erstrecken. Im Sommer pulsiert hier das Leben: Clubcafés und Bars sind geöffnet, es gibt Tanzpartys und Open-Air-Konzerte. Die andere Seite des Weichselufers hingegen hat ihren natürlichen Charakter behalten, was in ganz Europa sicher eine absolute Ausnahme darstellt und sämtliche Besucher begeistert. Hier findet man Sandstrände, Radwege und ausgezeichnete Bedingungen für Wassersport.
Grünflächen machen fast die Hälfte des Stadtgebietes aus. Es gibt hier 95 Parks, mit dem Łazienki-Park – dem Park der Bäder – an der Spitze. Hier finden im Sommer in einem wahrhaft einzigartigen Open-Air-Rahmen die berühmten Chopin-Konzerte statt, und in den historischen Räumen des von König Stanisław August gegründeten Theaters erklingt die Musik zeitgenössischer Komponisten.
Die interaktiven Museen helfen den Besuchern, die Geschichte der Stadt zu verstehen. Das Museum des Warschauer Aufstandes ist Ereignissen gewidmet, die das Bild der heutigen Hauptstadt Polens tief geprägt haben. Das Museum der Geschichte der Polnischen Juden POLIN, das den prestigeträchtigen Titel des Europäischen Museums des Jahres 2016 erhielt, zeigt die 1.000 Jahre währende jüdische Präsenz in Warschau und ist gleichzeitig ein nahezu perfektes Beispiel für zeitgenössische Architektur.
Die Verbindung von Tradition und Moderne zeigt sich auch in der Architektur der Stadt. Ein Beispiel dafür ist die Hala Koszyki, ein historisches Handelsgebäude aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts, das sorgfältig restauriert wurde und heute zahlreiche Bars und Restaurants beherbergt und generell ein wichtiger Punkt auf der kulinarischen Karte von Warschau ist.
Warschau wird alle Besucher in vielerlei Hinsicht mehr als positiv überraschen. Daher sollte man der Hauptstadt Polens eine Chance geben und eine Reise dorthin bereits jetzt planen.