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Warschauer Fotoplastikon

Fotoplastikon Warszawski, fot. Filip Kwiatkowski

Das Fotoplastikon war an der Wende vom 19. zum 20. Jh. ein populäres Gerät, das es den Nutzern ermöglichte, wechselnde dreidimensionale Bilder anzusehen. Das Warschauer Fotoplastikon ist einmalig, das einzige Gerät in Polen und eines von wenigen noch betriebenen weltweit. Es entstand zu Beginn des 20. Jh. und war bis auf wenige Unterbrechungen fast das ganze Jahrhundert in Betrieb. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg erfüllte es zusätzlich die Rolle als konspirativer Treffpunkt. Nach Kriegsende, als mehr als 80 % des bebauten Warschaus in Schutt und Asche lagen, barg es die Hoffnung auf den Wiederaufbau, da es Farbbilder von Warschau aus der Vorkriegszeit enthielt.
Nach dem Krieg, in den 1940-er und 1950-er Jahren, erfreute sich das Fotoplastikon aufgrund der Möglichkeit, Bilder aus dem Westen und von Orten zeigen zu können, deren Besuch damals schlichtweg unmöglich war, großer Beliebtheit. Begleitet wurden die Vorführungen von Jazzmusik, die von Schallplatten kam und die auf „privaten Wegen“ nach Polen gelangt waren. Dies alles führte dazu, dass sich hier oft Dandys trafen, die von den kommunistischen Behörden genauso abgelehnt wurden, wie der Jazz. Wer sich heute Bilder von Warschau aus der Vorkriegszeit ansieht, tut dies in Begleitung von Schlagern aus der damaligen Zeit, die mithilfe eines Grammophons von schwarzen Original-LPs abgespielt werden.

Al. Jerozolimskie 51
fotoplastikonwarszawski.pl

Mehr:
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